Schneehase

(Lepus timidus)

Anzahl Jungtiere: Tragzeit:
2 bis 4 pro Satz ca. 50 Tage

Der Schneehase (Lepus timidus) gehört zur Familie der Hasenartigen (Leporidae). Er lebt vornehmlich in den Hochlagen der Alpen und ist wie das Alpenschneehuhn eine der Tierarten, die an diesen extremen alpinen Lebensraum ausgezeichnet angepasst sind.

Die gesamte Gestalt des Schneehasen erscheint im Vergleich zum Feldhasen insgesamt etwas kleiner, runder, der Kopf und die Schnauzpartie wirken stumpfer. Die Ohren, oder auch Löffel sind etwa 10 cm lang und erreichen nach vorne gelegt, gerade die Schnauzenspitze. Dies stellt eine Anpassung an die kalten Lebensräume dar, da große Ohren eine zu hohe Thermoregulierung darstellen würde. Beim Feldhasen sind sie deutlich länger. Auch ein Blick in die Augen ermöglicht die Unterscheidung der beiden Arten: bei dem Feldhasen ist die Iris braun, beim Schneehausen hellgelb. Der Schneehase ist für sein Leben in einer der kältesten Gegenden gut ausgerüstet. Er kann bei Temperaturen bis minus 40 Grad Celsius überleben und sich auch bei Schnee gut fortbewegen.

Zum Schutz vor extremer Kälte lässt er sich im Winter einschneien und nutzt so den bekannten „Iglueffekt“.

Aufgrund seiner guten Tarnung und verborgenen Lebensweise ist der Anblick eines Schneehasen in den Bergen ein durchaus seltener Genuss.

Mit seinen großen Füßen, die mit langen steifen Borstenhaaren versehen sind, und seinen weit spreizbaren Hinterläufen – wie richtige Schneeschuhe – hat er auch in weichem Schnee noch perfekten Halt und kann sich auch in den hochalpinen Bereichen bestens fortbewegen.

Zudem bieten die hohlen, luftgefüllten Haare einen ausgezeichneten Kälteschutz.

Im Sommer sehen sich Feld- und Schneehase noch relativ ähnlich. Ihr Fell ist braun, oft mit rötlichbraunen Beimischungen und helleren und dunkleren Bereichen. Vor dem Beginn des Winters wechseln die Schneehasen jedoch ihr Haarkleid und werden schneeweiß, die Verwandten im Feld bleiben auch im Winter braun. Die weiße Farbe im Winter bewirkt zudem eine hervorragende Tarnung im Schnee.

Da der Haarwechsel sich über einen längeren Zeitraum hinzieht, wirkt das Übergangsfell in dieser Zeit gescheckt.

Wichtig für den optimalen Lebensraum des Schneehasen ist die günstige Kombination von Deckung und Nahrung. Im Winter verlässt ein Teil der Schneehasen die obersten Lagen und sucht im Bergwald und im Dickicht Zuflucht. Sie sind vorwiegend nachtaktiv und verbringen den Tag in einer Sasse im Schnee oder zwischen Steinen verborgen.

Die Schneehasen unterliegen dem Jagdrecht, werden aber in vielen Kantonen geschont.

Geschlechtsreif sind die Hasen schon nach einem Jahr mit einer Trächtigkeitsdauer von 48 Tagen. Für die Paarung bevorzugen die Schneehasen ebenso wie die Felshasen übersichtliche Flächen, die trotzdem noch ausreichend Deckung bieten. Gesetzt werden zwei bis vier Junge in sogenannte Sassen, d.h. kleine Mulden am Boden. Eine Häsin setzt in der Regel 2 x pro Jahr. Wie bei der Verwandtschaft im Feld sind auch die kleinen Schneehasen Nestflüchter. Sie kommen sehend und bereits mit voll entwickeltem Fell zur Welt. Sie werden etwa drei Wochen lang gesäugt, aber schon nach zehn Tagen können sie das erste Grün aufnehmen und folgen der Mutter auf Nahrungssuche. Der zweite Wurf erfolgt im Juni/Juli.